Irland, entlang des wild atlantic way…

Irland – entlang des wild atlantic way - Tag 9-12

Tag 9

Der heutige Tag sollte uns nach Sligo führen, wo wir übernachteten. Wir fuhren bei gutem Wetter los und freuten uns schon auf all die neuen Eindrücke. Weit kamen wir aber nicht, denn wir entdeckten im Rückspiegel einen kleinen Wasserfall. Also hielten wir an dem kleinen Fluss namens Erriff River an. Auf den ersten Blick recht unscheinbar. Wir liefen allerdings ein paar Meter durch den Wald um näher ans Wasser zu kommen und waren plötzlich an einem kleinen traumhaften Plätzchen mitten in der Natur. Da standen wir mit Blick auf einen kleinen Wasserfall und haben einfach nur den Moment genossen. Auf der anderen Seite des Flusses spazierte ein Pferd ganz gemütlich und weit und breit kein Mensch zu sehen. Zumindest anfangs, denn als manch einer sah, dass wir da standen kamen immer mehr Menschen und wollten auch dahin. Wir haben uns dann verkrümelt, denn es war vorbei mit der Stille.

Also ging es weiter mit unserer Fahrt nach Newport. Newport ist ein wunderschöner kleiner Ort mit der berühmten Seven Arches Bridge, eine stilvolle alte Brücke, die ich mal sehen wollte. Wir schlenderten gemütlich durch den Ort, mit seinen kleinen Läden und machten eine Kaffeepause bevor es weiter ging.

Unser nächstes Ziel war der Dohooma Head mit seinem traumhaften einsamen Strand. Es war mal wieder Zeit für einen Strandspaziergang 🙂 Leider schlug das Wetter um und es wurde windig und eisig kalt. Wirklich sehr schade, wir hätten es gerne noch länger ausgehalten. Dohooma Head ist sehr ruhig und abgeschieden und bei gutem Wetter hat man einen traumhaften Blick auf Achill Island. Auf unserem Bild kann man Achill Island schwach erkennen. Leider war es auch sehr neblig. Irgendwie hatten wir aber auch wirklich Pech mit dem Wetter. Immer wenn wir irgendwo ankamen schlug das Wetter um und jeder erzählte uns, nur dieses Jahr ist das Wetter extrem schlecht. Na super 🙂

Dann schauen wir mal wie es an unserem nächsten Ziel, dem Downpatrick Head, aussieht. Wie Ihr auf den Bildern schwer erkennen könnt, wurde es stürmischer. Selbst die Schafe bewegten sich keinen Zentimer. Aber es half alles nichts, die Aussicht ist nämlich auch bei schlechtem Wetter der Wahnsinn. Die Wellen peitschten gegen die Klippen und der Wasserdampf steig hoch. Die Luft war so rein und die Kälte fühlte sich auf der Haut überhaupt nicht unangenehm an, sondern sehr erfrischend. Ja wir waren uns einig, ein atemberaubener Ausblick.

Nicht weit vor Sligo ist uns das Örtchen Strandhill aufgefallen. Ich hatte mal gelesen, dass es hier sehr hohe Wellen zu sehen gibt, also fuhren wir doch mal vorbei und schauten ob dies stimmte und wir wurden nicht enttäuscht. Die Wellen waren riesig und kamen mit einer brachialen Gewalt an den Strand. Hinzu kam noch, dass es stürmte und regnete. War für eine Aussicht. Wir warteten allerdings eine Weile im Auto, bis sich das Wetter beruhigt hatte, machten ein paar Fotos und sind dann wieder ins Auto geflüchtet 🙂 Leider konnten wir die riesigen Wellen nicht einfangen ohne komplett nass zu werden und das wollten wir unserer Kamera nicht antun. Strandhill sah auch sehr touristisch und gemütlich aus, hier könnte ich gut ein paar Tage verbringen. Es gibt sehr viele schöne kleine Läden und der Strand ist ein Traum.

Dennoch waren wir froh, als wir in Sligo in unserem warmen Hotel ankamen und uns aufwärmen konnten. Der Abend war noch jung und auf dem Weg in unser Hotel ist uns ein kleines gemütliches Pub mit traditioneller irischer Musik aufgefallen. Da gingen wir noch hin und ließen den Abend gemütlich mit einem Pale Ale ausklingen.

Tag 10

Wir waren schon 10 Tage unterwegs und die Zeit verging wie im Flug. Heute hatten wir uns nicht viel vorgenommen. Mittagessen und Städtetour in Donegal und dann wollten wir weiter nach Glenties. In Glenties wollten wir Thomas seine Verwandtschaft überraschen, die Luzia und den Thomas. Die beiden sind vor vielen Jahren ausgewandert und betreiben dort eine Biofarm mit einer kleiner Pension. Da es eine Überraschung werden sollte, hatte ich auf mich gebucht, mich kannten sie ja nicht 🙂

So fuhren wir also von Sligo direkt an der Küste entlang nach Donegal. Ich hätte alle 2 Minuten stehen bleiben können. Die Fahrt dorthin ist sehr schön, deswegen ein paar Impressionen für euch, damit ihr auch so schwärmen könnt, wie ich 🙂

Donegal selber ist zweifelsfrei ein Städtchen mit Charme. Wir schlenderten gemütlich durch die Shops und tranken einen Kaffee im urig gemütlichen Blueberry Tearoom. In diesem kleinen Café saß jung und alt und hatte den Charme eines typischen Tearooms eben. Ein Highlight allerdings ist das Donegal Castle mitten in der Stadt. Die Burg stammt ursprünglich aus dem 15. Jahrhundert und wurde nach einem Brand wieder aufgebaut. Es ist eine Burg, wie aus dem Bilderbuch. Definitiv ein Besuch wert.

Eigentlich wollten wir von Donegal direkt nach Glenties weiterfahren, dennoch machten wir einen Umweg über den Mailainn Beach. Ich weiß gar nicht mehr warum, aber ich bin froh dass wir es gemacht hatten. Die atemberaubende Schönheit dieses Strandes sieht man erst wenn man direkt am Parkplatz steht und anschließend die vielen Treppenstufen nach unten geht. Wow, was für eine Bucht. Diese Aussicht war unbezahlbar.

Und dann waren wir endlich in Glenties angekommen. Es fing schon super an, denn ich traute mich nicht aus dem Auto raus. Eine Gans stand vor meiner Tür und hat mich angegiftet 🙂 Thomas hatte gut lachen und meinte, die macht ja nichts. Von wegen, ich musste weg rennen. Nachdem ich sie aber erfolgreich abgehängt hatte, klingelten wir an der Tür. Die Überraschung war uns gelungen. Die Zwei hatten sich riesig gefreut und uns erstmal zum Kaffee und Kuchen eingeladen. Wir hatten den ganzen Nachmittag gequatscht, wir hatten uns ja viel zu erzählen und es war sehr spannend zu hören, wie es sich als Auswanderer so lebt und ich kann sagen, die zwei sind definitiv in Irland angekommen.

Tag 11

An diesem Morgen machten wir mit Thomas, dem Mann von der Luzia, einen Spaziergang durch den Wald. Vor vielen Jahren gab es mal von den beiden eine Aktion, in dem man Pate von einen Baum werden konnte, welche die beiden dann gepflanzt haben. Dies hatten die Eltern von meinem Thomas damals gemacht und dieses Bäumle wollten wir natürlich besichtigten. Der Spaziergang durch den Wald war sehr abenteuerlich. Wir liefen steil berghoch, ich blieb im Moor stecken, wir überquerten einen Fluss und liefen durch meterhohes Gras. Und dann waren wir oben angekommen und da war das Bäumchen 🙂 

Unsere Weiterfahrt brachte uns nach Nordirland. Endstation war Ballycastle. Wir hatten super Laune, denn auch das Wetter wurde besser. In Nordirland angekommen fuhren wir die coast road. Eine traumhafte und atemberaubende Küstenstraße. Wir hielten zig mal an. Es hatte so viele schöne Strände und an jedem Strand wollten wir für immer bleiben 🙂 Ein Strand war schöner als der andere. Unser B&B war nicht weit von Carrick a Rede, eine berühmte Insel in Nordirland, die über eine schmale Hängebrücke erreicht wird. Der Weg über diese Brücke ist nichts für schwache Nerven. Der Wanderweg dorthin ist direkt an der Küste entlang und sehr schön und einfach zu laufen. Leider war die Brücke bei unserer Ankunft aufgrund schlechten Wetters gesperrt. Wir sind aber trotzdem bis zum Tor der Brücke gelaufen, auch wenn wir sie nicht überqueren konnten. Somit ein weiteres Ziel auf unserer Bucketlist für die nächste Irland Reise: Giants Causeway und Carrick-a-Rede Rope Bridge.

Tag 12

Heute fuhren wir auf der coast road weiter nach Belfast. Auf diese Stadt freute ich mich schon sehr, denn einerseits wusste nicht was mich erwarten wird und anderseits wollte ich meinen Geburtstag dort feiern. Auf dem Weg dorthin hielten wir wieder an vielen Orten und Plätzen an. Bei dieser traumhaften Route geht das einfach nicht anders. Ein Stop war die Whitebay, eine kleine schnuckelige Bucht und der andere Stop war in Glenarm. Das Wetter war spitze und wir machen einen Spaziergang am und im Carrickfergus und Glenarm Castle. Zwei Schlösser wie sie unterschiedlicher nicht sein können, aber dennoch einzigartig und wunderschön.

In Belfast angekommen führte unser Weg direkt am Titanic Museum vorbei. Mhhhm sollten wir erst ins Hotel fahren und dann das Museum anschauen oder doch andersrum. Ich war so aufgeregt und wusste nicht was wir zuerst tun sollten. Wir entschieden uns für das Museum. Die Architektur des Museums ist sehr imposant und die Eindrücke im Museum sind überwältigend. Einerseits ist es eine traurige Geschichte, anderseits war der Bau der Titanic einzigartig und imposant. Ein Zeitreise die sich lohnt und sehr tief in die Geschichte einblicken lässt, auch wenn man sich nicht wirklich für die Titanic interessiert. Einziger Minuspunkt war die Menschenmasse.

Unser Hotel hatten wir nicht weit von der Innenstadt und so gingen wir natürlich noch auf Erkundungstour. Belfast hat viele nette Restaurants, Clubs und Pubs. Am ersten Tag fühlte ich mich irgendwie nicht wohl in Belfast. Ich weiss nicht, ob es die Securitys waren, die überall standen oder einfach nur die Menschen in der Innenstadt. Ich kann es nicht sagen. Die Atmosphäre war mir irgendwie unheimlich. Dennoch kam es zu keiner Zeit zu einem Vorfall, jeglicher Art. Wir verbrachten ja noch zwei Nächte hier. Ich musste mich einfach akklimatisieren.

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