Irland, entlang des wild atlantic way…

Irland – entlang des wild atlantic way - Tag 1-4

Der Wild Atlantic Way

Entlang des wild atlantic way zu fahren bedeutet 2.500 km spektakuläre Küstenstraßen und Natur pur. Auf der Route liegen viele tolle atemberaubende Buchten, Strände und Sehenswürdigkeiten, einige davon werde ich euch vorstellen. Die Küstenstraße beginnt im Norden des County Donegals und endet im Süden, genauer gesagt in Kinsale bei Cork. Wir starteten mit unserer Route in Cork und machten noch einen Schlenker nach Belfast. Insgesamt waren wir 2 Wochen unterwegs. Was aber defintiv viel zu wenig war. Wir konnten soviel nicht sehen, auch weil das Wetter leider nicht immer mitmachte. Deswegen müssen wir irgendwann wieder zurück und die restliche Strecke erkunden. Aber trotzllem kann ich euch ganz viele wunderschöne Streckenabschnitte vorstellen, die oftmals gar nicht in Worte zu fassen sind.

Tag 1

Wir flogen von Deutschland direkt nach Cork um näher am Start des wild atlantic way zu sein. Bei unserer Ankunft am Nachmittag machte das irische Wetter seinem Ruf alle Ehren. Es regnete und es war kalt. Wir blieben eine Nacht im Flughafenhotel in Cork, denn wir hatten unseren Mietwagen erst ab dem nächsten morgen gebucht. So hatten wir also den ganzen Nachmittag Zeit um Cork zu erkunden. Cork hat nicht viele Sehenswürdigkeiten, dafür ist die Stadt an sich eine Sehenswürdigkeit. Da wir nicht viel Zeit hatten und möglichst viel von Cork sehen wollten, haben wir dem Tourist Info einen Besuch abgestattet. Grundsätzlich muss ich sagen, dass die tourist informations in Irland wirklich top sind. Man wird kompetent und freundlich beraten, oftmals erhält man noch Insider Tipps von den Mitarbeitern und die Auswahl an Broschüren, maps etc. ist der Wahnsinn. Und das alles auch noch kostenlos. Ich kann wirklich jedem empfehlen, der in Irland Urlaub macht, in so eine tourist information zu gehen und sich beraten zu lassen.

Der nette Mitarbeiter empfahl uns Cork doch zu Fuß zu erkunden. Es gibt verschiedene walks, die durch die Stadt führen. Wir entschieden uns für den Shandon Walk bei dem man zurück in die Vergangenheit Corks gelangt und durch die historische Geschichte geführt wird. Ausgestattet mit einer detaillierten Broschüre liefen wir los. Der Walk führte an Kirchen, Theater, Museen, Galerien, dem River Lee und Cafés vorbei. Er führt durch Straßen und Gassen, welche man so in Cork als Tourist nicht finden würde und lässt am Leben eines Einwohners teilhaben. Zu jeder Sehenswürdigkeit gab es in der Broschüre eine kurze Erklärung. Der Weg ist super gut gekennzeichnet, sodass man sich nicht verlaufen kann und dauerte eine knappe Stunde.

Anschließend schlenderten wir noch gemütlich in der Innenstadt und gingen, wie soll es auch anders sein in Irland, auf ein Bierchen ins Pub 🙂 Dabei kam uns die Idee, komm wir schauen uns noch die Jameson Distillery an, die ist ja nicht weit weg von Cork. Und kurze Zeit später saßen wir schon im Linienbus und fuhren nach Midleton zur Jameson Whiskey Brennerei.

Busfahren in Irland ist wirklich super easy. Ich nannte dem Busfahrer unser Ziel und bat ihn uns mitzuteilen, wann wir da sind, denn wir hatten keine Ahnung wo wir aussteigen mussten. An der Brauerei angekommen war ich schon sehr gespannt und freute mich riesig auf die Führung. Wir mussten auch nicht lange warten und es ging los. Die Führung war sehr interessant und wirklich witzig gestaltet. Sie führte durch die ganze Brennerei und beinhaltete eine Whiskey Probe mit den unterschiedlichsten Sorten. Am Ende der Tour gab es noch einen Jameson on the rocks oder einen Jameson Cocktail zur Belohnung. Ich entschied mich für den Cocktail, der sehr lecker war. Ein Highlight war allerdings das Whiskey Lager. Die ganzen Fässer waren wirklich sehr beeindruckend und der Geruch war der Hammer. Es roch so lecker, dass ich das Lager gar nicht mehr verlassen wollte. Auch wenn man keinen Whiskey mag, so wie ich, lohnt sich ein Ausflug allemal.

Tag 2

Heute war es soweit, wir konnten unseren Mietwagen abholen und das Abenteuer wildatlanticway starten. Der Plan sah wie folgt aus: Küstenwanderung „Scilly Walk“ zum Charles Fort in Kinsale, Mittagessen in Kinsale, Old Head of Kinsale und anschließend Weiterfahrt nach Skibbereen zu unserem B&B.

Von Cork bis nach Kinsale waren es ca. 20 km mit dem Auto. Schon in Cork war das Wetter sehr schlecht. In Kinsale angekommen, fing es aber an sehr stark zu regnen und zu stürmen. Wir konnten keinen Meter laufen ohne dass es uns den Regen in das Gesicht peitschte. Eins war sicher, unser Plan wird sich wohl ändern. Der Scilly Walk wäre eine wunderschöne Küstenwanderung zur Festung Charles Fort gewesen. Ich hatte mich schon riesig auf die traumhafte Aussicht gefreut. Daraus wurde leider nichts. Wir entschieden uns einfach mal weiter in Richtung Skibbereen zu fahren und hofften dass das Wetter etwas besser wurde. Und so kam es auch, das Wetter wurde besser und ca. 50 km weiter hatten wir Sonnenschein und strahlend blauer Himmel. Also machten wir einen Stop am Galley Head Lighthouse.

Der Galley Head Leuchtturm ist ein aktiver Leuchttum an der Südküste Irlands. Von hier hat man eine traumhafte Aussicht auf die Westküste Cork. Während der Besichtigung des Turmes erhält man einen tragischen Rückblick in die Geschichte der Lusitania, ein britisches Passagierschiff, welches im ersten Weltkrieg von einem deutschen U-Boot versenkt wurde und dadurch knapp 1.200 Menschen ums Leben kamen. Die nette Dame an der Rezeption gab uns außerdem noch ganz viele Insidertipps für unsere Reise.

Wir hielten uns hier sehr lange auf und bemerkten gar nicht, dass wir unser Mittagessen verpasst hatten. Wir entschieden uns einfach weiter nach Skibbereen zu fahren und dort dann gleich zum Abendessen über zu gehen. Doch was uns in Skibbereen erwartet, hätten wir niemals gedacht.

Zuerst dachten wir, dass wir uns verfahren hatten. Doch der wild atlantic way ist wirklich sehr gut beschildert und wir sind eigentlich doch immer richtig abgebogen. Wir waren irgendwann mal mitten im Nichts. Keine Häuser mehr, nur das Meer, überall Wiese und dann sahen wir plötzlich unser Bed & Breakfast. Direkt an einer Klippe mit einem Privatstrand. Drum herum 3 Häuser und sonst nichts. Es war einfach nur wunderschön. Wir waren hin und weg und konnten es nicht glauben. Unser Host war gerade mit seinem süßen Hund spazieren und winkte uns schon. Ihr seid hier schon richtig rief er und lotste uns zum Parkplatz. Er zeigte uns das Haus und unser Zimmer. Wir hatten sogar einen Hausesel, der wirklich süß war. Das Zimmer war zwar klein, hatte aber einen traumhaften Meerblick. Wir ließen unsere Koffer im Zimmer und sind sofort raus auf die Terrasse. Von der Terrasse aus, hatte man eine Wahnsinns Aussicht auf die Klippen. Die Sonne brachte das Wasser zum leuchten und wir waren total geblendet von der Schönheit. Ein paar Meter unterhalb von unserem B&B war eine kleine traumhafte Bucht und weit und breit kein Mensch. Wir lagen ewig am Strand und genossen einfach nur die Aussicht und das Meer.

Zum Baden war es leider ein wenig zu kalt. Ich hatte es mal kurz versucht 🙂 Genauso hatten wir unsere Reise vorgestellt. Wir erkundeten die Gegend und fanden nicht weit eine wunderschöne Blumenwiese. Hier war es wirklich wie im Bilderbuch. Wir wollten nicht mehr weg.

Den Abend haben wir auf unserer Terrasse verbracht mit einem Glas Wein und Chips. An unser Abendessen dachten wir bei dieser Aussicht nicht mehr. Das Frühstück am nächsten Morgen war ebenfalls ein Traum.

Frisches, leckeres Obst und alles was das Herz begehrt. Natürlich hatten wir direkten Blick auf die Klippen und das Meer. Die Besitzerin war auch sehr nett und witzig. Als wir sie fragten, ob sie sich jemals an diesem Ausblick satt sehen könnte, sagte sie schlichtweg. Nein, niemals.

Tag 3

Der Abschied fiel uns sehr schwer, aber wir mussten weiter. Wir wollten Richtung Mizen Head. Hier hatten wir ebenfalls eine Wanderung zum Leuchtturm geplant. Bei ein wenig Glück konnte man von dort Wale und Delfine beobachten. Das Wetter war leider nicht so toll, aber zum Glück regnete es nicht und das war das wichtigste. Der Weg dorthin war sehr abenteuerlich, aber traumhaft. Eine schmale Straße führte am Wasser entlang und die einzigen, denen wir begegneten waren Kühe.

Wir waren schon am frühen morgen dort und es war noch nicht viel los. Wir konnten somit gemütlich an den Leuchtturm laufen, über die berühmt berüchtigte Mizen Head Bridge und den fantastischen Ausblick genießen. Am Mizen Head erscheinen die Klippen und das endlose Meer, wie es schöner nicht sein kann. Über die berühmten 99 Treppenstufen und die Mizen Head Brücke ist der Leuchturm gut in 10 Minuten zu erreichen. Um jeden einzelnen Winkel zu erkunden sollte man ca. 2 Stunden einrechnen. Der Ausflug ist wirklich lohnenswert und war eines der schönesten auf unserem Weg.

Als am Mittag der Besucherandrang kam, gingen wir weiter zum Sheeps Head Peninsula. Die Fahrt zum Parkplatz war sehr spannend und abenteuerlich. Grundsätzlich muss man in Irland mit sehr engen Straßen, steilen Abhängen und vielen Schafen rechnen. Aber die Aussicht, welche man auf diesen Wegen hat sind unbezahlbar.

Am Parkplatz angekommen, gab es eine kleine gemütliche Hütte mit Getränken und der Möglichkeit eine Kleinigkeit zu essen. Von hier aus war nach einer einstündigen Wanderung ein kleiner Leuchtturm zu sehen. Dieser war zwar nicht so groß wie der Leuchtturm am Mizen Head, aber trotz allem war er nicht weniger schön. Am Leuchtturm angekommen sah man die traumhaften Klippen und den Atlantik. Überall waren Schafe. Obwohl die Schafe wirklich sehr lieb waren und überhaupt nicht scheu, traute ich mich nicht über eine kleine Brücke 🙂 Zum Glück war Thomas da und machte mir den Weg frei. Das musste ich erstmal gewohnt werden, dass hier die Schafe frei rum laufen und sehr neugierig sind. Auf dem Rückweg machten wir einen Stop in der Hütte und gönnten uns einen Kaffee um ein letztes Mal die tolle Aussicht zu genießen.

Das Ende unserer Fahrt an diesem Tag sollte Bantry sein. Hier hatten wir ein Bed & Breakfast gebucht. Wir kamen allerdings an so vielen tollen Plätzen vorbei, dass wir andauernd anhalten mussten.

Spät abends erreichten wir Bantry. Unser Zimmer hatte einen super schönen Blick auf das Wasser. Wir sahen noch den Sonnenuntergang und fielen dann todmüde ins Bett. Was für ein erlebnisreicher Tag. So viele tolle Eindrücke musste ich erstmal verarbeiten.

Tag 4

Heute hatten wir den Ring of Kerry auf dem Plan. Allerdings verschätzte ich mich so derartig mit der Zeit, sodass wir diesen leider nicht schafften. Der Ring of Kerry ist normalerweise an einem Tag zu schaffen, da wir aber noch fast 200 km bis zu unserem nächsten Übernachtungsort hatten, war dies unmöglich. Solltet Ihr mal einen Ausflug zum Ring of Kerry einplanen, so lasst euch genügend Zeit und plant 2-3 Tage dort ein. Ich hatte mich wirklich geärgert, denn der Ring of Kerry ist wirklich ein #mustdo und müssen wir unbedingt noch nachholen. So entschieden wir uns, dass wir einfach mal schauen was uns auf dem Weg nach Cahersiveen alles so begegnet und wir wurden nicht enttäuscht.

Wir hatten richtig gutes Wetter heute. Sonnenschein pur und richtig schön warm. Die Fahrt entlang der Küste war ein Traum. Als wir an einem kleinen Friedhof vorbei fuhren, hielten wir kurz an. Der Friedhof war direkt am Wasser. Die Aussicht war ein Traum. Der Friedhof hatte noch sehr alte Gräber und war schaurig und magisch zugleich. Aus Respekt zu den Toten und Angehörigen schlenderten wir vorsichtig auf den Wegen durch und hielten uns nicht lange auf.

Unser nächster Stop war das Derrynane House. Ehrlich gesagt, sind wir hier nur zufällig vorbei kommen und wollten nur eine kurze Pause machen. Wie es aber meistens so ist, sind die spontanen Stops die schönsten. Das Derrynane House war zuletzt das Zuhause eines irischen Politikers und wurde zu einem Denkmal erklärt. Es hat einen wunderschönen Park und verfügt über tolle Wanderwege. Wir spazierten eine Weile im Park bis wir an ein Schild „Beach“ kamen. Eigentlich sah man nur Wiese und vom Strand war weit und breit nichts zu sehen. Neugierig liefen wir weiter und kaum oben am Hügel angekommen war ein wunderschöner einsamer Strand sichtbar, der gemalt nicht hätte schöner sein können. Mit dem hatten wir nicht gerechnet. Was für ein schönes Plätzchen für eine Pause. Die dann auch länger dauerte als geplant 🙂 Das liebe ich an Irland, du läufst einfach mal weiter und nichts ahnend bist du an einem atemberaubenden Ort.

Unser nächster Stop führte uns zu den Kerry Cliffs. Die Kerry Cliffs sind eine gute Alternative zu den überfüllten Cliffs of Moher. Es sind genügend Parkplätze vorhanden, der Eintritt ist überschaubar, die Menschenmasse hält sich in Grenzen und in einer Stunde hat man alles erkundet. Die Kerry Cliffs sind nicht so riesig wie die Cliffs of Moher aber dennoch sind sie nicht weniger beeindruckend. Die Aussicht ist spektakulär und atemberaubend.

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