Hallstatt

Hallstatt im Winter

Hallstatt ist ein kleines Dorf direkt am Hallstattersee im Salzkammergut in Österreich. Von Hallstatt habe ich schon so viele tolle Bilder gesehen, dass ich da unbedingt mal hin wollte. Fasnet stand vor der Tür und wir fragten uns, sollen wir auf die Fasnet oder fliehen wir diesmal? Die Entscheidung war schnell getroffen und so entschieden wir uns spontan nach Hallstatt zu fahren. Wir sind nur 6 Autostunden entfernt und das war locker an einem Tag zu schaffen. Gesagt, getan. Ich habe von Freitag bis Dienstag gebucht und freute mich schon riesig darauf.

So fuhren wir mit unserem „Iwan“ (unser Winter- und Waldauto) los. Weit kamen wir allerdings nicht. Nach zwei Stunden hatten wir eine Panne. Wie konnte es auch anders sein, denn uns passiert immer irgendetwas im Urlaub oder auf dem Weg dahin. Da dies also nicht unsere erste Panne war, riefen wir routiniert den ADAC an, wurden bis zur nächsten Werkstatt abgeschleppt. Thomas hat dann kurzerhand selber repariert, denn der genervte Kerl von der Autowerkstatt hätte uns am liebsten das ganze Auto instand gesetzt. Wir wären vermutlich immer noch in der Werkstatt, wenn wir uns darauf eingelassen hätten. Letztendlich hatte Thomas alles in 15 min fertig und wir konnten weiter fahren. Dennoch hatten wir mit dem Warten auf den Abschlepper insgesamt 2 Stunden Zeit verloren. So war klar wir kommen erst spätabends in Österreich an. Ich wäre gerne lieber noch bei Tageslicht angekommen, aber wir konnten nun mal nichts ändern.

So ging die Fahrt weiter. Es fing immer stärker an zu regnen und es wurde stockdunkel. Die letzten 60 km waren wirklich unangenehm, da wir fast nichts gesehen haben. Ich war so was von froh als wir endlich ankamen und ich todmüde ins Bett gefallen bin. Wir hatten in der kurzen Zeit viel vor, denn ich wollte soviel wie möglich von Hallstatt und der Umgebung sehen. Der Plan war also, am nächsten Morgen stehen wir früh auf, frühstücken gemütlich und starten dann. Als ich aber am nächsten Morgen aus dem Fenster sah, legte ich mich nochmal ne Runde aufs Ohr, denn es regnete und ich wollte wirklich nicht bei dem Wetter raus 🙂 Beim Frühstück überlegten wir was wir tun sollen. Thomas wäre am liebsten auf dem Zimmer geblieben, aber dies stand ja nicht zur Wahl 🙂

Unser Plan war also: Wir schauen uns Hallstatt an und fahren dann mit der Bahn in das Salzwerk und laufen auf die Aussichtsplattform, dem Skywalk.

Hallstatt City

Hallstatt ist ein kleines Dorf mit knapp 800 Einwohner und liegt im Salzkammergut in Oberösterreich. Zusammen mit dem Dachstein und dem Inneren Salzkammergut gehört es zur UNESCO-Welterbestätte Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut.

Hallstatt ist wirklich nicht riesig und alles ist gut zu Fuß zu erreichen. Die Häuser liegen dicht aneinander, manche mitten in einem steilen Berghang, manche mit Pfählen in den See gebaut. Die Stadt besteht aus dem alten Hauptort, einigen Gassen und dem Marktplatz. Somit kann man eigentlich überall übernachten, man hat es nie weit irgendwo hin. Wir waren von unserem Hotel in 10 min an der Innenstadt und konnten bereits nach 2 Minuten direkt am See entlang laufen.

Die Altstadt und der Marktplatz ist super schön. Die Stadt ist umgeben von einem imposanten Gebirge, die kleinen und verwinkelten Gassen und Straßen laden zu traumhaften Spaziergängen ein. Der See ist von vielen Stellen aus zugänglich und einsehbar. Eine idyllische Kleinstadt wie sie im Buche steht.

Wir sind den ganzen Morgen durch Hallstatt spaziert, haben gemütlich einen Kaffee getrunken und die vielen Menschen beobachtet (auffallend viele Asiaten) und einfach nur die Aussicht genossen. Schade dass das Wetter nicht so schön war 🙁

Beinhaus

Während unserem Spaziergang sind wir an einer kleinen Kirche und dem Friedhof vorbei gestoßen. Von hier hat man eine wunderschöne Aussicht über den See. Was auch leider sehr viele Touristen anzieht. Ich empfand es als etwas unangenehm, da hier viele Touristen keinen Respekt haben, man befindet sich schließlich auf einem öffentlichen Friedhof und nicht auf einem Aussichtspunkt. Neben der Kirche befindet sich das berühmte Beinhaus von Hallstatt.

Hier befinden sich ca. 1200 Totenschädel von Verstorbenen vom Friedhof in Hallstatt, einige sind bemalt. Dieses Beinhaus ist aus Platzmangel auf dem Friedhof und aus Traditionen entstanden. Nach ca. 15 Jahren wurde der Verstorbene aus dem Grab genommen und dementsprechend bearbeitet. Auch heute noch kann man sich, nach ausdrücklichem Wunsch, im Beinhaus verewigen.

Salzwelten und Skywalk in Hallstatt

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Nach dem Beinhaus machten wir uns auf dem Weg zur Salzbergbahn. Sie führt hoch zu dem Skywalk, der Aussichtsplattform „Welterbeblick“ und zu den Salzwelten.

Oben angekommen ist es nur einer kleiner Spaziergang zu der Aussichtsplattform. Die Plattform ist 360 Meter über den Dächern von Hallstatt. Der Blick auf den See, die Stadt und das einzigartige Bergpanorama ist spektakulär.

Nebenan ist ein Restaurant mit einer wunderschönen Sonnenterrasse, welches uns bei der Kälte mit Glühwein versorgt hat.

Läuft man hier den beschilderten Weg weiter gelangt man zu den Salzwelten. Ich selber war noch nie in einem Salzberg und wusste auch noch nicht genau was mich erwartet. Dementsprechend wurden meine Erwartungen mehr als übertroffen. Aber Achtung: Falls jemand mit Platzangst zu kämpfen hat, der sollte die Salzberge meiden.

Das Abenteuer ging bereits los, indem wir erst mal in Bergmannsklamotten steigen durften 🙂 Diese sahen wirklich sehr witzig aus. Das diese später als Schutzkleidung dienen war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst.

Wir gingen anschließend in die Salzberge hinein und haben sehr viel über die Geschichte des Hallstatters Salzbaus, das Leben der Bergmänner und wie das Salz entstanden ist erfahren. Die Führung war super interessant und sehr abwechslungsreich gestaltet. Irgendwann waren wir 85 m tief. Insgesamt gibt es 18 Stockwerke, welche von den Bergmännern teilweise über Bergmannsrutschen erreicht wurden. Auch wir durften zweimal rutschen (deswegen auch die Schutzkleidung). Was für ein Spaß, obwohl ich Anfangs doch ein bisschen Angst hatte. Wir waren tief im Inneren des Salzberges und am Ufer des Salzsees.

Zum Schluss durften wir dann das Salzwerk mit einer Bahn verlassen. Dann wurde einem richtig bewusst, wie weit wir doch von dem Tageslicht entfernt waren.

Ein Erlebnis für Jung und Alt und vor allem bei jedem Wetter. Natürlich haben wir auch ein bisschen Salz als Andenken mit nach Hause genommen.

Wanderung Echerntalweg

Der zweite Tag fing mit gutem Wetter an. Das war optimal für eine Wanderung. Am Abend davor hat uns der Wirt, bei dem wir essen waren, den Tipp gegeben die Themenwanderung Echerntal zu machen. Diese sollte wunderschön sein und auch im Winter zugänglich. Also taten wir das. Nach dem Frühstück starteten wir.

Zuerst war der Weg sehr gut zugänglich, doch je tiefer wir in den Wald hinein gingen, desto mehr Schnee und Eis lag auf dem Weg. Unser erstes Ziel war ein Wasserfall. Der Aufstieg war wirklich sehr beschwerlich und ich hatte den Wirt schon verflucht. Von wegen, der Weg ist gut zum Laufen. Meine schlimmste Angst war auch nicht wie ich da hoch laufen sollte, sondern eher wie ich da wieder runter kommen werde. Aber oben am Wasserfall angekommen, hatten wir eine traumhafte Aussicht. Das Wasser hatte eine Kraft, die Luft war so sauber und erfrischend. Die  Sonne schien und das Wasser schimmerte und glitzerte. Obwohl man ein wenig Abseits stand, spürte man die sanften Wasserperlen.

Der Weg wieder runter auf den normalen Weg war dafür ein Erlebnis. Es wechselte zwischen auf dem Eis rutschen und im Schnee einbrechen. Aber wir haben es geschafft. So liefen wir weiter, denn wir wollten ganz nach oben wo uns eine traumhafte Aussicht über Hallstatt und den See erwarten sollte. Und die bekamen wir auch. Aber seht selber.

Skigebiet Dachstein

Unser letzter Tag war angebrochen, denn am nächsten Tag ging es schon wieder auf die Heimreise. Nicht weit von Hallstatt liegt das Skigebiet Dachstein mit der ebenfalls berühmten 5Fingers Aussichtsplattform. Mit Schneeschuhen und Stöcken, welche man direkt an der Seilbahn ausleihen kann, fuhren wir mit der Seilbahn nach oben. Oben auf dem Berg angekommen, hatten wir ein traumhaft schönes Wetter und eine spektakuläre Aussicht. Ich muss gestehen, dass ich noch nie oben auf einem Berg war, da ich kein Ski fahren. Deswegen war ich von dem Panorama total überwältigt. Wir schnallten also unsere Schneeschuhe an und gingen los. So eine Schneeschuhwanderung ist super anstrengend aber macht extrem viel Spaß.

Es gibt 3 Wanderwege:

  1. Welterbespirale

  2. Five Fingers

  3. Dachstein-Hai

Natürlich haben wir alle 3 Wanderungen gemacht. Wir starteten mit den ersten beiden. An der Welterbespirale läuft man zwangsläufig vorbei wenn man zu den 5 Fingers möchte. Die Aussichtsplattform 5Fingers mit Ihren 5 unterschiedlichen Stegen ist nichts für schwache Nerven. Sie sieht aus wie eine Hand und ragt 400 m tief in den Abgrund. Von jedem Steg hat man eine spektakuläre Aussicht auf den Hallstattersee und das Innere Salzkammergut. In der Mitte ist der Steg aus Glas. Dort konnte ich mich allerdings nicht drauf stellen 🙂 Da war ich dann doch ein Angsthase.

Danach haben wir uns erst mal im gemütlichen Restaurant gestärkt und gewärmt. Dann ging es weiter zu der Dachstein-Hai Wanderung. Dieser Weg war nochmals eine andere Hausnummer. Trotz super Wetter fing es an zu stürmen und hat mich fast weggeweht. Ich war fix und fertig, habe es aber geschafft und einfach nur die tolle Aussicht genossen. Hinter uns lagen allerdings 220 Höhenmeter, die wir wieder zurück mussten. Zum Glück gab es aber in der Hälfte des Weges nochmals einen Lift. Den wir dann auch nahmen. Hier habe ich übrigens mal wieder gemerkt, wie unsportlich ich bin 🙂

Oben angekommen haben wir einfach nur das traumhafte Wetter auf der Sonnenterrasse mit einem Bierchen und einem Krapfen genossen. Was für ein traumhaftes Bergabenteuer und Bergpanorama.

Heimreise

Unser letzter Tag war gekommen und wir traten die Heimreise an. Es fiel uns allerdings nicht wirklich schwer, denn es regnete in Strömen und keine Besserung in Sicht. Wir hatten wirklich Glück mit dem schlechten Wetter.

Fazit

Hallstatt ist ein traumhaftes Dörfchen mit Stil und Charme, einem traumhaften See und einem atemberaubenden Bergpanorama. Hier wird es einem nicht langweilig, denn man hat so viele Möglichkeiten aktiv zu werden. Ein Spaziergang durch die Altstadt lädt zum träumen ein. Leider ist es sehr überteuert und touristisch. Ich hätte mir etwas mehr „Österreich-Flair“ gewünscht, was das Essen und auch die Sprache angeht. Man wird häufig auf Englisch angesprochen, die Gerichte sind hauptsächlich international. Was ich persönlich sehr unangenehm fand, waren die extrem vielen Asiaten. Sie waren sehr laut und nicht rücksichtsvoll. Ich wurde nicht selten, einfach weg geschubst wenn sie genau dort wo ich stand ein Bild machen wollten oder sie haben sich einfach daneben oder vor einen gestellt. Man sieht in dem Örtchen viele Asiaten mit dem Handy vor der Nase laufen. Sie nehmen die Umgebung um sich herum gar nicht richtig wahr. Bisher ist mir das noch in keinem Ort so extrem aufgefallen. Ich finde es wirklich sehr schade für Hallstatt.

Hallstatt ist dennoch definitiv ein Besuch wert, aber ich bin mir sicher, dass es in Österreich auch noch andere tolle Dörfer gibt, die von mir entdeckt werden wollen.

Noch ein Tipp

Falls ihr von eurem Hotel nicht automatisch die Salzkammergut Karte bekommt, fragt einfach danach. Ab einem Aufenthalt von 3 Nächten ist sie kostenlos und ihr bekommt viele Aktivitäten günstiger.

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